Zu Beginn des neuen Schuljahres 2013/ 2014 sensibilisieren der TÜV Thüringen und die Thüringer Polizei alle Verkehrsteilnehmer, insbesondere Eltern und ihre schulpflichtigen Kinder, bezüglich des Beginns des Schuljahres und der damit verbunden Gefahren auf dem Schulweg.
Unter dem Motto: Sicherheit vor Schnelligkeit, Thüringer sind gelassen, jederzeit! wurden in dem heutigen Pressegespräch an der Prüfanlage des TÜV Thüringen in Jena Informationen und Tipps für die sichere Beförderung der Kinder im Pkw und den sicheren Schulweg der Kinder zu Fuß bzw. mit dem Fahrrad gegeben.

Polizeidirektor Thomas Quittenbaum, amtierender Vizepräsident der Landespolizeidirektion, appelliert an die Rücksichtsnahme und Toleranz im Straßenverkehr zu Schulbeginn: „Schulkinder, und insbesondere die Schulanfänger, haben noch kein ausgebildetes Gefahrenradar, können somit Geschwindigkeiten und weitere gefährliche Situationen noch nicht richtig einschätzen.“

Verkehrsexperte Torsten Hesse vom TÜV Thüringen empfiehlt: "Eltern die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, sollten darauf achten, dass das Schulkind in einem für die Größe geeigneten und vor allem geprüften Kindersitz bzw. mit einer entsprechenden Sitzunterlage transportiert wird.
Dabei ist auf den korrekten Einbau und die richtige Gurtführung zu achten". Wie wichtig der gemeinsame Appell ist, zeigt die Thüringer Verkehrsunfallstatistik. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Kindern auf dem Schulweg ist in Thüringen voriges Jahr auf 63 gestiegen. Im Jahr davor waren es noch 55 (Landesamt für Statistik). Immerhin kam dabei kein Schüler ums Leben, doch wurden 60 Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren verletzt. Am häufigsten verunglückten sie als Fußgänger.

Folgende Empfehlungen geben Polizei und der TÜV Thüringen für einen sicheren Schulweg:

Beförderung der Schulkinder im Pkw

• Verwenden Sie altersgerechte Rückhaltesysteme
• o Kindersitzpflicht bis 12 Jahre oder 1,50 m Größe
• o geeigneter und geprüfter Kindersitz bzw. Sitzunterlage (ECENorm 44/03 oder 44/04)
• o Kindersitz muss richtig befestigt sein (Isofix und/oder Gurtführung)
• Fahren Sie rechtzeitig los, achten Sie auf eine angemessene Geschwindigkeit
• Beachten Sie die Gurtpflicht, auch bei Ihnen als Vorbild
• Lassen Sie Kinder nur auf der fahrbahnabgewandten Seite aussteigen
• Halten Sie nicht im Halteverbot vor der Schule, gefährden Sie dadurch nicht ihre und andere Kinder

Kinder als Radfahrer

• Grundvoraussetzung für den Schulweg ist, dass Kinder ihr Fahrrad sicher beherrschen und die wichtigsten Verkehrsregeln kennen
• Die Nutzung von Radwegen bzw. Gehwegen, die für Radfahrer freigegeben sind, ist ein wesentlicher Sicherheitsgarant
• Achten Sie auf ein verkehrssicheres Fahrrad Ihres Kindes (Beleuchtung, Klingel, Reflektoren, etc.)
• Fahrradbeleuchtung rechtzeitig einschalten
• reflektierende Kleidung und reflektierende Schulranzen bzw. Accessoires tragen
• Appell des TÜV Thüringen und der Polizei: Der Helm schützt Gesundheit und Leben, somit bitte immer mit Fahrradhelm!

Schulweg zu Fuß

• Lernen Sie mit Ihren Kindern, um Routine im Straßenverkehr zu entwickeln; mit Erstklässlern insbesondere den Weg zur Schule und zurück üben
• Der kürzeste Schulweg ist nicht immer der sicherste
• Beim Überqueren der Fahrbahn stets den Verkehr von beiden Fahrtrichtungen beachten (auch in Einbahnstraßen)
• Kleinere Umwege zugunsten der Sicherheit in Kauf nehmen -  Ggf. den ersten „Alleingang“ beobachten
• Planen Sie immer genügend Zeit für den Schulweg ein

Schulranzen

• Gute Erkennbarkeit ist wichtiger als das Aussehen
• Schulranzen sollten ein GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit) tragen und müssen der DIN-Norm 58124 entsprechen: mindestens 20 Prozent fluoreszierende Materialien in den Farben Orange-Rot oder Gelb
• Vorder- und Seitenflächen müssen zu 10 Prozent mit reflektierenden Materialien ausgerüstet sein

Hinweise für alle Verkehrsteilnehmer

• Fahrzeugführer sollten in den Wochen nach Schulbeginn ihren Fahrstil anpassen und besondere Rücksicht auf Schulkinder nehmen (Slogan: Sicherheit vor Schnelligkeit, Thüringer sind gelassen, jederzeit!)
• Alle Erwachsene dürfen (positive) Vorbilder sein
• Erwachsene können allen Kindern im Straßenverkehr helfen und sie ggf. auf ein mögliches Fehlverhalten aufmerksam machen.

Quelle: TÜV Thüringen und der Landespolizeidirektion der Thüringer Polizei