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Genug Trinken in der Sommerhitze

Genug Trinken in der Sommerhitze HP KB

Tipps für die heißen Tage

 

Wenn das Thermometer steigt und der Schweiß fließt, kann der Kreislauf schlapp machen. Im HELIOS Klinikum Erfurt werden an heißen Tagen 10 bis 15 Prozent mehr Notfallpatienten behandelt als üblich. Gerade wenn es besonders schwül ist, können Kreislaufprobleme oder starke Kopfschmerzen auftreten. Auch ein Hitzschlag – ein lebensbedrohlicher Wärmestau – ist möglich. „Beachtet man ein paar einfache Spielregeln, sind derartige Beschwerden und Symptome fast immer vermeidbar“, sagt Dr. Dara Orangi, Chefarzt des interdisziplinären Notfallzentrums im HELIOS Klinikum Erfurt.

 

Doch wie sollte man sich an heißen Tagen verhalten, um hitzebedingten gesundheitlichen Problemen wie Kopfschmerz, Schwindel und Müdigkeit  oder gar einem Hitzschlag vorzubeugen? Notfallmediziner Dr. Orangi und Dr. Christoph C. Haufe, Nierenspezialist im HELIOS Klinikum Erfurt, wissen Rat und haben ein paar gute Tipps auf Lager.

„Optimal wäre es, in der Mittagshitze eine Ruhepause einzulegen und anstrengende körperliche Aktivitäten zu vermeiden“, empfiehlt Dr. Orangi. „Mehrere leichte Mahlzeiten über den Tag verteilt einzunehmen, ist besser als den Organismus durch deftige Speisen zusätzlich zu belasten.“ Außerdem sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. „Bei hohen Temperaturen geht durch das vermehrte Schwitzen mehr Flüssigkeit über Haut und Atmung verloren“, erklärt Dr. Haufe. Dieser Verlust müsse durch vermehrtes Trinken ausgeglichen werden. Menschen, die der direkten Hitze eine halbe Stunde oder länger ausgesetzt seien, müssten mehr Flüssigkeit zu sich nehmen als an normalen Tagen. „Die Trinkmenge sollte dann um 30 bis 50 Prozent erhöht werden“, sagt Dr. Haufe. Nieren- und herzkranke Patienten sollten diese Faustregel aber nicht pauschal anwenden, sondern vom behandelnden Haus- bzw. Facharzt einen individuellen Rat einholen.

Mineralwasser, Limonade, Saft, Kaffee oder Tee - welche Getränke konsumiert werden, sei zweitrangig. „Wichtig ist, dass überhaupt genug getrunken wird. Und das gelingt in ausreichender Menge nur, wenn es auch schmeckt“, ist sich Dr. Haufe sicher. Gerade bei Kindern und Älteren, die häufig kein adäquates Durstgefühl hätten, bestehe das Risiko einer Austrocknung. Die Getränke sollten nicht eisgekühlt sein, weil es den Körper zusätzliche Energie koste, diese auf Körpertemperatur zu bringen. Außerdem seien natriumarme Getränke – sofern nicht dem Einzelnen ärztlich empfohlen – bei Hitze nicht ideal. „Neben dem Flüssigkeitsverlust kommt es beim Schwitzen zu einem Salzdefizit, das damit nicht ausgeglichen wird.“ Besser sei zum Beispiel eine Suppe, die aufgrund des Salzgehaltes dem Körper das verloren gegangene Kochsalz wieder zuführe. Aufgrund ihres Zuckergehalts könnten auch wasserreiche Obstssorten wie Melonen oder Erdbeeren dem Körper dabei helfen, verloren gegangene Reserven aufzufüllen.

Die Experten kennen noch weitere Tipps, um gut durch die Hitze zu kommen. „Locker sitzende Kleidung aus Naturfasern ermöglicht die Luftzirkulation und verhindert die Überhitzung des Körpers“, sagt Dr. Orangi. Bei langer und intensiver Sonneneinstrahlung sei gerade für Kinder und ältere Menschen eine Kopfbedeckung ratsam, um einem Sonnenstich – einer Reizung der Hirnhäute mit Benommenheitsgefühlen – vorzubeugen. Um sich abzukühlen, könne man die Arme unter kaltes Wasser halten. Generell seien Ventilatoren besser als Klimaanlagen, da diese meist zu kühl eingestellt würden. „Wenn die Klimaanlage eingeschaltet wird, sollte ihre Temperatur nicht mehr als sechs bis sieben Grad unter der Außentemperatur liegen“, so Dr. Orangi.

 

Quelle: Helios Klinikum Erfurt

 

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